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BIER ZAPFEN

Grundlagen
"Ein perfekt gezapftes Bier – kein Geheimnis, sondern eine erlernbare Kunst. Unter Einhaltung der wichtigsten Grundregeln gelingt der fassfrische Genuss."

ja, es kommt auf den richtigen Druck an. Jedoch bedarf es noch weiterer Grundlagen.

Spart man ein Bier zusammen?

Ein richtiger Hahn tropft nicht. Er hat eine sogenannte Ausgleichsbohrung im vorderen Bereich.

Was sind weitere No-Gos? Der Hahn hat, auch wenn man es oft anders sieht, ja auch eigentlich im Bier nichts zu suchen.

Genau. Die Auslauftülle hat im Bier nichts verloren. Man zieht das Bier mit der Tülle so hin, dass man knapp oberhalb des Schaums bleibt. Es sollten dementsprechend auch keine Schaumreste an der Tülle hängen. Was viele auch nicht wissen: Es hat auch eine Bierflasche nichts im Glas zu suchen, man kennt das vom artistischen Einschenken von vier Gläsern zu gleicher Zeit. An der Flasche außen kann sich ja wer weiß was befinden.

Die Auslauftülle sollte außen trocken sein. Die Innenseite des Hahns sollte vor und nach Gebrauch mit frischem Leitungswasser und speziellen Bürsten gereinigt werden. Man benutzt dazu einen sogenannten Tap-Ball.

Manchmal schwebt ein Spülmittelgeruch über dem Bier – was ist da klassischerweise schiefgelaufen?

Da sind wir beim Thema Gläserpflege. Gläser kann man mit der Hand oder der Maschine spülen. Die definitiv bessere Methode ist direkte Reinigung mit Spülboy und speziellen Tabletten. 

Wenn ein Glas mit einem normalen Geschirrspülmittel gereinigt wird, ist das ein Schaumkiller, es gibt spezielle Glasreiniger. Außerdem wird auch oft zu wenig das Wasser gewechselt.

Nach dem Spülgang muss das Glas allerdings eine Zeitlang abkühlen – und es muss dabei so stehen, dass es belüftet wird.


Eine gut eingestellte Schankanlage sollte ermöglichen, ein Bierglas in einem Zug zu füllen und anschließend Schaum und Bier im richtigen Verhältnis im Glas zu haben. Wenn man ein perfekt eingeschenktes Bier haben möchte, schenkt man auf mehrmals ein, sodass etwas mehr Schaum erzeugt wird, setzt das Glas ab, wartet 30 Sekunden, der Schaum setzt sich und wird dadurch etwas kompakter. Anschließend zapft man nochmal nach. Beim Nachzapfen ist es aber wichtig, den Zapfhahn nur kurz zu sich hin zu ziehen – und nicht den Zapfhahn nach hinten zu drücken, denn das ist die sogenannte Schaumtaste, die sehr grobporigen Schaum kreiert, so dass der Schaum insgesamt wie ein Krater nach innen wegbricht.

Wie sollten aus Ihrer Sicht Schankanlagen gepflegt werden – wie häufig, in welcher Weise?

Am wichtigsten ist die Pflege der beiden Bereiche, die mit Luft in Berührung kommen. Der eine ist, wie schon erwähnt, der Zapfhahn, der nach jedem Gebrauch mit dem sogenannten Tap-Ball rückgespült werden sollte. Der zweite Bereich ist der Zapfkopf und der Fitting, der Bereich, in dem die Bierleitung ans Fass angezapft wird. Die beiden Kontaktflächen von Fitting und Zapfkopf, an dem die Leitung angeschlossen ist, müssen stets sauber sein, bevor das Fass angezapft wird.

Vor und nach jedem Gebrauch müssen die Leitungen gereinigt werden. Es müssen auch verschiedene Teile zerlegt werden.

Bei der Reinigung gibt es zum einen die Standreinigung mit einer Reinigungslösung und anschließender Wasserspülung. Die zweite Möglichkeit ist die chemisch-mechanische Reinigung. Zusätzlich wird bei jeder Art Reinigung ein Schwammball durch die Leitung geführt.

Was ist der Nachtwächter? Treibt er noch immer sein Unwesen?

Damit wird die Menge an Bier bezeichnet, die über Nacht in der Leitung stehen bleibt. Wenn die Druckverhältnisse stimmen, die Leitung gekühlt und in einwandfreiem hygienischen Zustand ist, verändert sich dieses Bier über Nacht in der Leitung nicht. Ich kann dieses Bier ausschenken, nur die ersten 0,4l die in der Leitung stehen, sollte man wegschütten.

Vor dem Zapfen:
Einstellen des Schankhahnes: Die Zapfanlage ist mit einem Kondensatorhahn ausgestattet,
der vor Inbetriebnahme eingestellt werden sollte.
1. Ein Glas bzw. größeres Gefäß unter den Zapfhahn stellen
2. Zapfhahn und Durchflussregler ganz öffnen bis Schaum kommt.
3. Mit dem Stellhebel an der Seite des Zapfhahnes Bierweg komplett schließen. Es darf
kein Bier fließen, obwohl der Hahn geöffnet ist.
4. Zapfhahn schliessen.
5. Wenn Durchlaukühler bereit ist, Zapfhahn und Durchflussregler öffnen bis das Bier
blank fließt.

BEDIENUNG EINER ZAPFANLAGE

Anschließen der Zapfanlage:
1. Zapfanlage aufstellen, befüllen (Wasser) und Strom anschließen (ca. 60 min vor Inbetriebnahme)
2. CO2-Flasche sicher aufstellen und gegen Umfallen sichern.
3. Druckminderer anschließen und festziehen (meist bereits vorinstalliert)
4. Bier- und Kohlensäureschlauch an Zapfkopf und Schankanlage (nur Bierschlauch)
anschließen. CO2-Schlauch an Druckminderer anschließen. Bierschlauch und
Kohlensäureschlauch haben unterschiedliche Gewinde. Es passt also immer nur der
„richtige“ Schlauch.
5. Prüfen, ob Zapfhahn geschlossen ist.
6. Plastik-Verschlusskappe vom Faß entfernen. Zapfkopf auf das Faß aufsetzen und den
Griff des KEG-Anschlusses herunterdrücken.
7. Den Absperrhahn am Druckminderer öffnen (senkrecht zur Leitung)
8. Die Kohlensäureflasche öffnen (Schraubgewinde nach links drehen)
9. Der Kohlensäuredruck sollte je Biersorte voreingesteltl sein und von 1,6 bis max. ca.bei 2,1 bar liegen

(evtl. an Regulierungsschraube
nach justieren, rein = mehr Druck, raus = weniger Druck)

Abbau in umgekehrter Reihenfolge

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HILFE / PROBLEME

Kühler schaltet nicht ein:
Stecker in Steckdose?
Sicherung raus?
Bier ist schon kalt (8-10° C)
Sind alle Lüftungsöffnungen offen und nicht abgedeckt?
Was mache ich, wenn kein Bier aus dem Hahn läuft?
Fließmenge des Kompensatorhahnes erhöhen
Überprüfen der Kohlensäureflasche (leer oder nicht geöffnet?)
Überprüfen des Kohlensäuredrucks, ggf. zu gering eingestellt
Überprüfen, ob der KEG-Anschluss heruntergedrückt ist
Überprüfen ob das Faß leer ist schnell Nachschub besorgen
Was mache ich, wenn das Bier zu sehr schäumt?
Überprüfen des Drucks der Kohlensäure, ggf. erhöhen. Die Verringerung des Drucks
führt zu stärkerer Schaumbildung! Geregelt wird mit dem Kopensator!
Darauf achten, dass der Bierschlauch nicht vor dem Lüfter liegt
CO2 pfeift ab
Evtl. Verschraubungen locker – nachziehen
Druck über 3 bar – Sicherheitsventil pfeift ab – Druck herunterdrehen

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